Kategorie-Archiv: Potato-Monday

Was tun mit der Süßkartoffel

fragte mich neulich eine Freundin. Dazu fällt mir viel ein, habe ich doch in letzter Zeit viel ausprobiert. Und mich informiert bzw. Informationen aufgefrischt – die Süßkartoffel ist botanisch mit der Kartoffel nicht verwandt, besitzt aber ähnliche Koch- und Verwendungseigenschaften, weshalb sie auch ab und zu bei unserem Kartoffelmontag zum Einsatz kommt. Zum Beispiel in Salatform mit rotem Quinoa, Zucchini, eingelegtem Fenchel und Oliven.

SAMSUNG

Eine Fenchelknolle dazu am Vorabend klein schneiden, über Nacht im Saft einer Zitrone, Salz und Olivenöl (so viel, dass die Fenchelstücke gerade bedeckt sind) marinieren. Ca. 100 g Quinoa (ich nehme meistens roten) kochen und abkühlen lassen. Eine große Süßkartoffel schälen, würfeln und mit Olivenöl, Paprika (edelsüß), Salz und Rosmarin besprenkeln/bestreuen und je nach Würfelgröße 30-40 Minuten im Ofen bei 180 Grad backen. Zucchini ebenfalls würfeln und gegebenenfalls ca. 15 Minuten mitbacken (auch wieder mit etwas Olivenöl und Salz). Nachdem die Süßkartoffelwürfel (und Zucchini) etwas Zeit zum Abkühlen hatten, alle Zutaten mischen und evtl. nachwürzen. Wer mag, kann noch 15 – 20 grüne und schwarze Oliven und/oder getrocknete Tomaten in Scheiben schneiden oder eingelegte Kapern dazugeben – das gibt dem ganzen eine noch herzhaftere Note. Am besten schmeckt der Salat, wenn er vor dem Essen auch noch etwas Zeit zum Ziehen hatte.

Das nächste Rezept ist eines, das ich eigentlich gar nicht ausprobieren wollte, weil mir die meisten Einzelzutaten nicht so zusagten, das mir aber immer wieder ins Auge fiel – muss gerade das herbstliche In-Rezept sein – und das jetzt mein aktuelles Lieblingsrezept ist: Süßkartoffel mit Kichererbsen-Spinat-Kokossoße. Ich weiß nicht mehr, wo ich das Rezept für die Soße zuerst gesehen habe – auf alle Fälle in einem englischsprachigen Blog – aber die google Suche liefert fast 1 Million Ergebnisse. Als ich also danach gesucht habe, habe ich mir verschiedene Rezeptvorschläge angeschaut und danach mein eigenes kreiert, und das sieht so aus:

2 mittelgroße Süßkartoffeln würfeln, im Backofen 30-40 Minuten mit etwas Olivenöl, Salz und Paprika backen. In der Zeit

1 rote Zwiebel klein würfeln

2 Knoblauchzehen zerdrücken oder in dünne Scheiben schneiden

10-12 getrocknete Tomaten klein schneiden

ein daumengroßes Stück Ingwer raspeln

Den Inhalt von einer Dose Kichererbsen abspülen und abtropfen lassen, sowie folgendes bereitstellen:

3 Handvoll frischen Spinat (erprobte Alternative: 1 kleiner Brokkoli, gestückelt + 5 Tomaten, geviertelt + Zuckerschoten)

1 Dose Kokosmilch

1-2 Esslöffel frisch gepressten Zitronensaft

Chiliflocken, Salz, evtl. Pfeffer und noch etwas Ingwerpulver

Die Zwiebel in etwas (Kokos-)Öl anbraten, Knoblauch, getrocknete Tomaten und geraspelten Ingwer hinzugeben. Darin nach wenigen Minuten Kichererbsen kurz anbraten. Den Spinat handvollweise unter Umrühren hinzugeben – nach kurzer Zeit verliert er sein Volumen und die nächste Handvoll kann hinzugegeben werden. Anschließend Kokosmilch, Zitronensaft, Salz, Pfeffer, Ingwerpulver und die gewünschte Menge Chiliflocken hinzugeben. Dann das Ganze zum Kochen bringen und ca. zehn Minuten köcheln lassen, evtl. nachwürzen. Schmeckt fantastisch als Soße zu den Süßkartoffelwürfeln und ich kann mir vorstellen, dass es auch zu Reis gut schmeckt.

Und dann gibt es da noch die Süßkartoffel-Karotten-Ingwer-Suppe für alle, die sich nach einer Abwechslung zur Kürbissuppe sehnen:

1 Süßkartoffel, grob gewürfelt

3 Karotten, grob gehackt

1 Zwiebel, grob gehackt

1 daumengroßes Stück Ingwer, geraspelt

Gemüsebrühe

Chiliflocken/-pulver, Salz

Die Zwiebel in einem Topf mit etwas Öl kurz anbraten, Ingwer dazugeben, nach ca. einer Minute die Süßkartoffel- und Karottenstücke in dem Topf mit so viel Gemüsebrühe, dass alles gerade bedeckt ist, zum Kochen bringen und so lange mit etwas Chili (-flocken, -pulver) köcheln, bis die Süßkartoffeln weich sind. Alles pürieren (vorher evtl. etwas abkühlen lassen) und evtl. nochmal nachwürzen und aufkochen und mit etwas gehacktem Schnittlauch servieren, sofern vorhanden. Die Suppe schmeckt auch am nächsten Tag sehr gut, allerdings dann deutlich intensiver nach Ingwer. Wer das nicht mag, kann die Suppe nochmal kurz mit einem Schuß Kokosmilch aufkochen, so dass das Ingweraroma wieder etwas abgeschwächt wird. Dank Chili, Ingwer und Temperatur wärmt die Suppe wundervoll an kalten Tagen! Wir sind jetzt jedenfalls bereit, einen Teil der Licht-Installation zum Fall der Berliner Mauer abzumarschieren.

Darf ich vorstellen: Der Kartoffelmontag

Kartoffeln, Ei und Spinat sollen super nach dem Sport sein. Letzen Winter hatten Alex und ich beide Montags Training. Nach dem Training macht Alex gerne oben erwähnte Kombi. Da mein Training später war als seins war ich oft Nutznießer und aß mit, denn separat kochen ist irgendwie witzlos in einem gemeinsamen Haushalt. Aber wie langweilig – jeden Montag das Gleiche? Jetzt ist mein Training Dienstags und seins immer noch Montags und ich bin an die Kartoffelfront gegangen. Was gibt es nicht noch alles: Ofenkartoffel, Kartoffelauflauf, selbstgemachte Pommes, Kartoffelsalat, …

SAMSUNG

Ich weiß garnicht mehr, was die erste Variante beinhaltete. Kartoffelsalat ist jedenfalls eine beliebte Option, zumal der Händler unseres Vertrauens spannende Sorten verkauft. Jetzt gibt es bei uns ab und zu lila Kartoffelsalat mit Radieschen. Kartoffeln kochen, schneiden, Radieschen schneiden, wer mag eine Zwiebel (evtl. glasig dünsten) und ein einfaches Dressing dazu (für 2 Personen):

8 Esslöffel Gemüsebrühe

3 Esslöffel weißer Balsamico- oder Apfelessig

1 Esslöffel Petersilie oder Dill (mehr oder weniger nach Gusto), fein gehackt

Salz und Pfeffer

An dem Tag, an dem obiges Foto entstand, gab es noch einen kleinen Wildkräutersalat sowie Walnuß-Hanfsamen-Bratlinge und einen Yoghurtdipp. Der Spinat war morgens schon im Smoothie.

Es muss hinzugesagt werden, obwohl es bei uns traditionell eher Montags Kartoffelgerichte gibt, ist die Kartoffel nicht auf den Montag begrenzt. Letzten Samstag, auf dem Weg zum Markt, entstand das Bild einer Kartoffelsalatvariante vor Alex innerem Auge. Sie wurde ein paar Stunden später umgesetzt und hat sich als äußerst schmackhaft erwiesen. Man nehme für zwei Personen

ca. 350 g Kartoffeln (unsere waren wieder lila, aber es geht mit allen fest kochenden aromatischen Kartoffeln), gekocht

8-10 Radieschen

1/2 Apfel

1/4-1/3 Granatapfel (Kerne)

1 kleine Zwiebel (evtl. gedünstet)

und schneide alles mundgerecht zurecht, vermenge es mit oben beschriebenem Dressing (mengenmäßig mussten wir ein paar Löffel mehr machen), lasse alles idealerweise einige Zeit lang ziehen und geniesse.

potato_monday1