Kategorie-Archiv: Brotiges

Scones auf Reisen

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Ich probiere gerade mal wieder etwas Wochenplanung aus. Eigentlich bin ich kein großer Fan von zu vielem Planen, da ich mich dadurch selbst unter Druck gesetzt fühle. Ich fand mal, es sei eine gute Idee, einen Menüplan für die Woche aufzustellen. Das mag der Vorbereitung helfen, aber wenn man dann an dem Tag partout keine Lust hat, das Geplante zu machen bzw. zu essen, dann nervt es. Also planen wir jetzt nur noch nach Lust und Laune, was das Essen angeht – „Wollen wir mal wieder…?“ – „Ok, wann, ist aufwendig, Samstag?“ – und so entstehen manchmal Halbwochenpläne. Hilft wie gesagt der Vorbereitung, um zum Beispiel am Tag vorher einzukaufen, denn am gleichen Abend einkaufen und Kochen finde ich meistens nervig. Meine jetzige Wochenplanung betrifft aber nicht das Essen, sondern andere Projekte. Hierbei lerne ich gerade, mir nicht zu viel vorzunehmen, sondern realistische Ziele zu setzen und von der Wochen- in die längerfristige Planung überzugehen. Ist vielleicht nicht so viel anders als das, was ich bisher gemacht habe – eine Art todo-Liste erstellen mit Terminen – aber da auf so einer Liste immer alles landet, was ansteht, bleibt auch vieles liegen und genau das, was liegen bleibt, sammelt sich eventuell an und kann frustrierend wirken. In meinem jetzigen Ansatz versuche ich nicht nur, meine Zeit vernünftig einzuplanen mit genügend Freiräumen und Flexibilität, sondern auch noch zu reflektieren, was gut lief und was nicht und wie man letzteres verbessern könnte. Und das beste daran ist, dass ich das Gefühl habe, gerade einen guten Überblick zu behalten. Zumindest über das, was ich mir aufschreibe… der Brief, den ich seit fast einer Woche einwerfen will, liegt immer noch herum. Nun ja, es gibt immer Verbesserungspotential.

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Das Gute an eingeplanten und uneingeplanten Freiräumen ist, dass man spontan sein kann. Ein uneingeplanter Freiraum stellte sich vor kurzem um 5h morgens ein – ich war hellwach und mir bewusst, dass ein erneuter Einschlafversuch genau dann glücken würde, wenn der Wecker klingeln würde. Also stand ich auf und machte mich an ein neues Rezept (auch wenn es seit dem letzten Blogbeitrag so klingt, als würde ich häufiger morgens backen, ist das eher die Ausnahme). Ich dachte an eine Frühstücksoption bzw. Nachmittagssnack und herausgekommen sind Cranberry-Schokoladen-Scones, bestehend aus folgenden Zutaten:

  • 150 g gemahlene Leinsamen
  • 290 g Reismehl
  • 1 große Süßkartoffel (500-550 g), geschält, in Stücke geschnitten und gekocht
  • ca. 75 g Cranberries oder Rosinen
  • 65-75 g Schokotröpfchen/gehackte Schokolade
  • 240 g Kokosmilch
  • 140 g Datteln (getrocknet: evtl. 10 Minuten in heißem Wasser einweichen)

Die gekochten Süßkartoffeln werden mit den Datteln und der Kokosmilch püriert und anschließend mit den trockenen Zutaten gemischt.

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Der fertige Teig wird dann in 16 ungefähr gleich große Stücke unterteilt, die auf ein Backblech gesetzt und zurechtgeformt werden können. Im vorgeheizten Ofen bei 175 °C ca. 35 Minuten backen.

Diese Scones nehmen wir gerne auf Ausflüge mit, letztens zum Beispiel ins Wellnesswochenende und auch auf längeren Zugfahrten haben sie schon den kleinen Hunger besiegt. Die allerersten Scones reisten nach Fertigstellung zunächst mit uns zur Arbeit – einer für den Morgen und einer für den Nachmittag. Allerdings überlebte der Nachmittagsscone den Morgen nicht.

Brotmuffins für bewegte Zeiten

Eigentlich sind die Sommermonate eher ruhig – die Kollegen sind im Urlaub und ich kann die Überstunden abbummeln, die sich im Winter angesammelt haben. Dieser Sommer ist irgendwie anders und ich habe das Gefühl, dass ich zu nichts komme. Und dazu gibt’s nicht mal richtig Urlaub – was wir wenigstens durch den ein oder anderen Wochenendtrip kompensieren können, um mal an den See zu fahren oder Freunde zu besuchen. Und die Zeit für Sport halte ich mir frei. Für die Tage, an denen es direkt von der Arbeit in den Sand geht oder für die Fahrt ins Grüne oder Blaue oder städtisch Bunte am Wochenende, bereite ich mir gerne herzhafte Brotmuffins zu, die man gut als Snack zwischendurch essen kann. Sie lassen sich auch gut einfrieren, so dass man zu beschäftigten Zeiten nur die gewünschte Anzahl aus dem Gefrierfach nehmen muss. Außerdem sind sie unglaublich variabel in dem, was man in den Teig schmeißen kann – ich glaube, mir ist noch keine Variante misslungen. Im Folgenden beschreibe ich die Hauptvariante, die ich am häufigsten mache mit Variationsmöglichkeiten in Klammern.

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– 2 EL Chiasamen  (oder geschrotete Leinsamen) mit 3 EL Wasser 5 Minuten einweichen
Folgendes im Universalzerkleinerer schreddern (oder kleinschneiden/raspeln):
– eine Handvoll getrocknete Tomaten (nach Belieben auch Oliven hinzufügen)
– 1 Paprika
– 1 Zucchini (oder ca. 200 g Blumenkohl)
– 1 Zwiebel (3-4 Frühlingszwiebeln)
– ca. 100 g Olivenöl
– ca. 100 g Kokosöl (oder nochmal Olivenöl)
gequollene Chiasamen untermischen, dann trockene Zutaten mischen:
– 375-400g Mehl (z.B. 200g Reismehl, Rest Maismehl)
– 1 EL Rosmarin
– 1 EL Oregano
– 1/2 EL schwarzer Pfeffer
– 3/4 EL Salz
– optional: 1 TL Bockshornklee
trockene Zutaten unter feuchte mischen bis alles schön pampig ist, in 12 Muffinförmchen füllen und bei 175 Grad im Ofen 25-30 min backen. Ich nehme recht große Muffinförmchen, da es meist relativ viel Teig wird. 

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 Das Rezept ist tatsächlich ziemlich vielseitig – ich hatte mal keine Paprika und Zucchini zur Hand, dafür aber 3-4 Kartoffeln vom Vortag. Die Muffins wurden etwas fester und kleiner, aber trotzdem sehr schmackhaft. 

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Meine Schwester hat aus der Hauptvariante oben auch schon Bratlinge gezaubert, da sie keine Muffinförmchen zur Hand hatte. Schmeckt super zum Beispiel mit Tomatensugo oder etwas anderem zum Dippen.

Heute schon einen Baum gepflanzt?

Gut, ich habe heute auch noch keinen Baum gepflanzt, denn heute regnet es. Ich pflanze auch eher selten Bäume. Aber in unserem Büro wächst der Bonsai meiner Kollegin, der immer wieder getrimmt werden muss. Einen Zweig hat sie, die Kollegin, besonders lange für mich wachsen lassen, nachdem ich darüber sinniert habe, ob der Zweig wohl Wurzeln kriegen würde, wenn ich ihn einfach in ein Glas mit Wasser stellen würde. Tante Google hätte mir sicher bei dieser Frage weitergeholfen, aber manchmal geht probieren über studieren und wir vergaßen den Zweig im Wasser, bis er dann schließlich Wurzeln trieb – nach ungefähr drei Wochen (ok, das Wasser wurde ab und zu erneuert).

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Da die Wurzeln sehr fragil aussahen, beschäftigte mich die Frage, wie ich meinen neuen Baum wohl unversehrt nach Hause bringen könnte. Kurze Zeit später fand ich die Lösung – und den Beweis, dass Smoothietrinker die besseren Kleinstbaumtransporteure sind.

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Die Smoothietrinkflasche bietet zweckentfremdet mit einem feuchten Tuch eine ideale Kurzzeitbaumbehausung.

Zu Hause angekommen, wollte ich den Baum nur kurz in einen Topf pflanzen. Und dann mein Lieblingsbrot backen. Irgendwie hat es dann doch länger gedauert (Tisch abdecken, geeigneten Topf finden, Untersetzer suchen, der eigentliche Pflanzvorgang, gießen, wobei die Suchaktionen die meiste Zeit in Anspruch genommen haben). Jedenfalls hatte ich dann keine Lust mehr auf das Lieblingsbrot, da es aufwendig zu machen ist und auch noch lange bäckt (aber eigentlich ist das Resultat alle Mühen wert…), so dass mithilfe einer Brotbackmischung als Alternative ein auch sehr leckeres und schnell gemachtes Kartoffel-Oliven-Tomaten-Brot entstanden ist. Zur Hand hatte ich:

250 g Kartoffeln, gekocht und grob zerdrückt

30 g Kokosöl, geschmolzen

2 cups (glutenfreie) Brotbackmischung

1 1/4 cups Nussmilch

1/2 cup Oliven, gehackt

1/2 cup getrocknete Tomaten, zerkleinert

Das alles wird zu einem Teig vermischt, in eine kleine mit Backpapier ausgelegte Kastenform (14cm x 21cm ) gefüllt und im vorgeheizten Ofen bei 180°C ca. 50 Minuten gebacken (Teigprobe).

Und hier ist er, der eingepflanzte Baum:

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