Kategorie-Archiv: Rezepte

Life and Cookie Balance

Das Leben mit Kind ist gaaaaanz anders. Wußte ich natürlich vorher schon. Trotzdem ist es schön, wenn einen nach halb durchwachter Nacht am nächsten Morgen etwas Schokoladiges erwartet. So wie z.B. diese superschnell gemachten Brownies, für die man folgendes braucht:

  • 200 g Mandeln
  • 200 g Datteln
  • 50-60 g Kakao
  • optional: Granatapfelkerne
  • optional: getrocknete Kirschen

Die Mandeln mahlen (dürfen ruhig grob sein), mit den Datteln (eventuell vorher einweichen) und dem Kakao im Universalzerkleinerer zu einer formbaren Masse verarbeiten. Je nach Saftigkeit der Datteln ist die Zugabe von 1-3 Löffeln Wasser nötig. Optional getrocknete Kirschen untermischen. Die Masse flach drücken – das geht gut zwischen zwei Lagen Butterbrotpapier. Jetzt von den optionalen Sachen unbedingt Granatapfelkerne in die Oberfläche drücken (dazu die Kerne auf die Oberfläche streuen und mit einer Lage Butterbrotpapier vorsichtig eindrücken oder einfach mit den Fingern). Im Kühlschrank kalt werden lassen und geniessen!

Nach der heutigen Nacht gibt es zwar keine Brownies, dafür aber Kekse vom Vortag, die haben immerhin einen Klecks Schokolade in der Mitte und sind auch relativ schnell gemacht:

  • 200 g Mandeln
  • 100 g Datteln
  • 50 g Rosinen
  • 6 Esslöffel Tapiokastärke (bessere Konsistenz)
  • Schokolade der Wahl

Das Trockenobst im Vorfeld eventuell etwas einweichen, alle Zutaten im Universalzerkleinerer zu einem krümeligen Teig verarbeiten, Kugeln formen und auf ein Backblech setzen. In die Kugeln eine Mulde eindrücken und bei 150 Grad Umluft 20-25 Minuten backen, danach noch ein paar Minuten bei höherer Temperatur für etwas mehr Bräune. Nach dem Abkühlen etwas Schokolade im Wasserbad schmelzen und in die Mulden gießen, trocknen lassen.

Die Kleine hat heute jedenfalls geschlafen, als läge sie in einem Ameisenhaufen. Neben dem wilden Ganzkörperhin- und -hergezappel hat sie auch noch um sich geschlagen und getreten, als wolle sie jede einzelne Ameise in die Flucht treiben. Besonders die auf meinem Bauch und meinen Beinen. Da freut man sich doch, dass das Kind so stark geworden ist. Die Ameisen auf meinem Bauch hatten keine Chance.

Scones auf Reisen

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Ich probiere gerade mal wieder etwas Wochenplanung aus. Eigentlich bin ich kein großer Fan von zu vielem Planen, da ich mich dadurch selbst unter Druck gesetzt fühle. Ich fand mal, es sei eine gute Idee, einen Menüplan für die Woche aufzustellen. Das mag der Vorbereitung helfen, aber wenn man dann an dem Tag partout keine Lust hat, das Geplante zu machen bzw. zu essen, dann nervt es. Also planen wir jetzt nur noch nach Lust und Laune, was das Essen angeht – „Wollen wir mal wieder…?“ – „Ok, wann, ist aufwendig, Samstag?“ – und so entstehen manchmal Halbwochenpläne. Hilft wie gesagt der Vorbereitung, um zum Beispiel am Tag vorher einzukaufen, denn am gleichen Abend einkaufen und Kochen finde ich meistens nervig. Meine jetzige Wochenplanung betrifft aber nicht das Essen, sondern andere Projekte. Hierbei lerne ich gerade, mir nicht zu viel vorzunehmen, sondern realistische Ziele zu setzen und von der Wochen- in die längerfristige Planung überzugehen. Ist vielleicht nicht so viel anders als das, was ich bisher gemacht habe – eine Art todo-Liste erstellen mit Terminen – aber da auf so einer Liste immer alles landet, was ansteht, bleibt auch vieles liegen und genau das, was liegen bleibt, sammelt sich eventuell an und kann frustrierend wirken. In meinem jetzigen Ansatz versuche ich nicht nur, meine Zeit vernünftig einzuplanen mit genügend Freiräumen und Flexibilität, sondern auch noch zu reflektieren, was gut lief und was nicht und wie man letzteres verbessern könnte. Und das beste daran ist, dass ich das Gefühl habe, gerade einen guten Überblick zu behalten. Zumindest über das, was ich mir aufschreibe… der Brief, den ich seit fast einer Woche einwerfen will, liegt immer noch herum. Nun ja, es gibt immer Verbesserungspotential.

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Das Gute an eingeplanten und uneingeplanten Freiräumen ist, dass man spontan sein kann. Ein uneingeplanter Freiraum stellte sich vor kurzem um 5h morgens ein – ich war hellwach und mir bewusst, dass ein erneuter Einschlafversuch genau dann glücken würde, wenn der Wecker klingeln würde. Also stand ich auf und machte mich an ein neues Rezept (auch wenn es seit dem letzten Blogbeitrag so klingt, als würde ich häufiger morgens backen, ist das eher die Ausnahme). Ich dachte an eine Frühstücksoption bzw. Nachmittagssnack und herausgekommen sind Cranberry-Schokoladen-Scones, bestehend aus folgenden Zutaten:

  • 150 g gemahlene Leinsamen
  • 290 g Reismehl
  • 1 große Süßkartoffel (500-550 g), geschält, in Stücke geschnitten und gekocht
  • ca. 75 g Cranberries oder Rosinen
  • 65-75 g Schokotröpfchen/gehackte Schokolade
  • 240 g Kokosmilch
  • 140 g Datteln (getrocknet: evtl. 10 Minuten in heißem Wasser einweichen)

Die gekochten Süßkartoffeln werden mit den Datteln und der Kokosmilch püriert und anschließend mit den trockenen Zutaten gemischt.

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Der fertige Teig wird dann in 16 ungefähr gleich große Stücke unterteilt, die auf ein Backblech gesetzt und zurechtgeformt werden können. Im vorgeheizten Ofen bei 175 °C ca. 35 Minuten backen.

Diese Scones nehmen wir gerne auf Ausflüge mit, letztens zum Beispiel ins Wellnesswochenende und auch auf längeren Zugfahrten haben sie schon den kleinen Hunger besiegt. Die allerersten Scones reisten nach Fertigstellung zunächst mit uns zur Arbeit – einer für den Morgen und einer für den Nachmittag. Allerdings überlebte der Nachmittagsscone den Morgen nicht.

Richtisch gute Pampe

Manchmal überfällt mich trotz spätem Mittagessen und Nachmittagssnack kurz vor Büroschluss noch der kleine Hunger. Ganz fatal, wenn man vorhat, auf dem Nachhauseweg noch einkaufen zu gehen. Gut, wenn ein Teil des Mittagessens dann noch im Kühlschrank steht. So hatte ich heute einen Rest der gestrigen Backkürbissuppe aka „Richtisch gute Pampe“ (O-Ton des gestrigen Nutznießers) mit. Die macht satt und heiße Füße, wenn man dicke Socken und Stiefel trägt. Letztere habe ich gerade ausgezogen und kann mich daher ohne Ablenkung dem Aufschreiben des Rezeptes widmen. Man nehme für 4-6 Personen:

  • 2 mittelgroße Hokkaidokürbisse
  • 1 weiße Zwiebel
  • 1 TL Kokosöl
  • 2 TL geräuchertes Paprikapulver (Pimentón)
  • 1.5 TL Salz
  • 400-600 ml Kokosmilch

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Die Hokkaidokürbisse werden zunächst halbiert und ausgehöhlt. Bevor sie mit den Innenseiten auf einem Backblech plaziert werden, reibe man das Kürbisinnere mit ca. 1 TL Kokosöl ein. Im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad dann 45 Minuten backen und anschließend abkühlen lassen, so dass die Schale entfernt werden kann (bzw. Kürbisfleisch ausschaben). In meinem Fall ergaben sich ca. 1100 g Kürbisfleisch, bei größerer/kleinerer Menge/überhaupt Gewürze nach Geschmack anpassen.

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Das Kürbisfleisch pürieren. Die Zwiebel fein schneiden und glasig dünsten (evtl. in etwas (Kokos-)Öl). Die Gewürze und die pürierte Kürbisfleischmasse hinzugeben und einige Minuten mitdünsten, anschließend die Kokosmilch hinzugeben und aufkochen lassen. Die kleinen Zwiebelstücke geben etwas zum Beißen in der ansonsten relativ dickflüssigen Pampe. Zum Verdünnen (z.B. zum Erwärmen am nächsten Tag) kann nach Belieben die Menge an Kokosmilch erhöht oder einfach Wasser hinzugefügt werden.

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Auf dem Weg von der Mikrowelle ins Büro ist mir mein Chef über den Weg gelaufen. Das geräucherte Paprikapulver hat sein Interesse geweckt, und er hat darum gebeten, das nächste Mal zur Kürbissuppe eingeladen zu werden. Dann werde ich wohl das nächste Mal ein etwas größeres Resteessen mitnehmen.

Hirse-Amaranth-Gemüsetopf – schnelle Küche, wenn der Mond ruft

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Dieses Rezept schreibe ich auf, damit ich weiß, was es zum Abendessen gibt, wenn die nächste Mondfinsternis ansteht. Quatsch mit Soße! Nie hätte ich gedacht, dass ich einmal Hirse mit dem Mond verbinden würde. Gestern stand nur die Frage im Raum: was tun gegen den schnellen Hunger, damit wir frühzeitig noch etwas zum Schlafen kommen, bevor der Wecker uns um halb vier(!) wieder aus dem Bett klingelt. Da wir tagsüber die Stadt wieder kulinarisch unsicher gemacht hatten, war der Hunger auch nicht so groß – das hieß dann also schnelle Resteküche. Im Kühlschrank befanden sich natürliche Karottenschönheiten, Blumenkohl, Staudensellerie und grüne Bohnen, und eine Zwiebel gammelte im wahrsten Sinne des Wortes im Zwiebelkorb vor sich hin, war aber zu zwei Dritteln noch zu gebrauchen. Dann gab es noch Reis, Quinoa, Hirse und Amaranth – Reis und Quinoa fielen aus, da tagsüber schon von Teilen der Lebensgemeinschaft konsumiert und Wiederholen ist langweilig. Hirse und Amaranth gab es noch in kleinen Mengen und laut Packungsangabe ähnlichen Kochzeiten und Wasserhinzugaben. Also habe ich einen Teil Hirse mit einem Teil Amaranth kombiniert, sechs Teile Wasser bzw. Gemüsebrühe abgemessen und alles zusammen mit einigen Gewürzen in einen Topf gehauen.

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Etwas übersichtlicher aufgeschrieben nehme man

  • 1-2 Karotten
  • 1 Stange Staudensellerie
  • eine Handvoll grüne Bohnen
  • eine Kaffeetasse voll Blumenkohl
  • 1 mittelgroße (rote) Zwiebel
  • 1 Teil Hirse (ca. 70 g)
  • 1 Teil Amaranth (ca. 70 g)
  • 6 Teile Gemüsebrühe (oder Wasser)
  • 1 TL Salz
  • 1 TL geräuchertes Parikapulver
  • Thymian, Oregano, Kurkuma nach Belieben

und schneide die Zwiebel und das Gemüse in Stücke. Zuerst die Zwiebel anbraten, dann das Gemüse ca. drei Minuten andünsten, anschliessend die Hirse-Amaranthmischung weitere drei Minuten mitbraten. Die Gemüsebrühe, Salz und Gewürze unterrühren, alles zum Kochen bringen und anschließend ca. 20 Minuten köcheln und weitere 5-10 Minuten ausquellen lassen. Das Ganze schmeckt gar nicht mal so himmelhochjauchzend überwältigend, aber dafür, dass ich mich bisher nicht so richtig mit Amaranth als Beilage anfreunden konnte, schmeckt es auch gar nicht mal so schlecht. Der Rest Amaranth, der jetzt noch darauf wartet, dass mir etwas Vernünftiges für ihn einfällt, wird vermutlich auf ähnliche Weise mit Hirse und einem aktuellen Gemüsebestand verarbeitet. Ich glaube, getrocknete Tomaten könnten dem ganzen noch etwas mehr Pfiff verleihen.

Den Mond haben wir dann an mehreren Standorten mit mehreren technischen Geräten beobachtet.

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Das Spektakel hat sich gelohnt, auch wenn mein Nachmittagstief schon relativ früh am Morgen angefangen hat und bis zum Abend fortdauert.

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Erinnerungen an Studententage und Crumble-Jubiläum

Heute ist so ein Tag, an dem man eigentlich rausgehen sollte, um das schöne Herbstwetter zu geniessen. Nachmittags werden wir das auch tun – im Moment warten wir aber noch darauf, dass zwischen 12 und 15 Uhr jemand von der weißen Ware vorbeikommt, um unseren kaputten Geschirrspüler abzuholen. Die Zeit bis dahin verbringen wir notgedrungen damit, besagten Geschirrspüler auszuräumen – in guter Hoffnung, dass die letzte Fehlfunktion nur eine Laune der Technik gewesen ist, hatten wir ihn wieder vollgeräumt, denn die Fehlfunktion bezog sich auf das Trocknen und nicht das Spülen. Jetzt funktioniert aber gar nichts mehr und wir haben Berge von Geschirr, die gewaschen werden müssen. Wie in alten studentischen Zeiten, als der Geschirrspüler noch ein Luxus war, den man sich nicht gönnen wollte oder konnte. Oder wie im Ferienhaus, in dem man die zwei Teller mal eben abspült, weil die Nutzung des Geschirrspülers dafür nicht lohnt. Obwohl es sich heute nicht nur um zwei Teller handelt, habe ich mit Alex gescherzt, dass ja direkt Urlaubsstimmung aufkommt, wenn wir so nebeneinander abspülen und abtrocken. Wenn allerdings nicht bald etwas passiert, also die erfolgreiche Reparatur, werden wir vermutlich demnächst sogar vom Geschirrspülen träumen. Trotzdem erwäge ich heute, auch wenn das eine Steigerung von schmutzigem Geschirr bedeutet, unser Frühstücks-Crumble zu machen, das man auch sehr gut nachmittags essen kann. Denn es gibt nochmal frische Blau- und Brombeeren! Natürlich kann man, wie bei jedem Crumble, so wild kombinieren wie man will.

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Meistens verwende ich als Basis 1-2 Äpfel und ein paar Handvoll Beeren, so dass eine Auflaufform mindestens zweilagig gefüllt ist, also z.B.

  • 1 großer Apfel/2 kleine Äpfel, gewürfelt
  • 1 Birne oder 1 großer Pfirsich, gewürfelt
  • 2 Handvoll Beeren (Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Blaubeeren) oder 1 Handvoll Beeren und 1 Handvoll Pflaumen (gewürfelt)

ODER, wenn gerade Rhabarberzeit ist:

  • 1 Apfel
  • 4 Stangen Rhabarber
  • 2 Handvoll Erdbeeren

Die Menge der „Krümel“ zum Bedecken des Obstes richtet sich nach der Größe der Auflaufform und ich gebe sie verhältnismäßig in Tassen oder cups an (vom Volumen her ca. 230-250 ml Fassungsvermögen). Wir verwenden (fast) immer:

  • 1 cup Haferflocken
  • 1 cup Teffflocken (oder nochmals Haferflocken, Buchweizenflocken, Quinoaflocken etc.)
  • 12-15 Datteln (je mehr, desto süßer offensichtlich; eingeweicht, wenn getrocknet)
  • 4 leicht gehäufte Esslöffel Kokosöl (6, wenn schon geschmolzen)

Die Teffflocken (bzw. die Buchweizenflocken, die erste Hälfte der Haferflocken, …), Kokosöl und Datteln im Universalzerkleinerer zerhäckseln und mischen. Die Haferflocken hinzugeben und nochmal anschalten, bis alles miteinander vermengt, die Haferflocken aber noch nicht total fein gehäckselt sind (geht auch, wird dann aber womöglich nicht knusprig). Die Masse evtl. nochmal mit den Händen durchkneten und anschließend über das Obst krümeln, so dass alles bedeckt ist. Anschließend im vorgeheizten Ofen bei 175°C ca. 30 Minuten lang backen.

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Das Crumble kann kalt oder noch warm mit oder ohne Eiscreme gegessen werden.

Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich das Rezept von unserem Nuss-Crumble gepostet. Das Crumble an sich feiert bei uns also quasi sein Einjähriges, wobei wir das Frühstücks-Crumble mittlerweile häufiger machen als das Nuss-Crumble. Ich habe aber schon Ideen für ein Kombinations-Crumble aus Nüssen und Flocken.

Der Kobold in der Küche mag Blaubeer-Kokoscreme-Muffins

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Es gibt Zeiten, da brauche ich ruhige Wochenenden – um z.B. eine Erkältung auszukurieren – aber meistens geniesse ich ein vollgepacktes Programm. Auch wenn auf einmal schon wieder Montag ist, hatte der Kopf durch die vielen Eindrücke genug Gelegenheit, Distanz zur Arbeit aufzubauen, was manchmal einen guten Start in die Woche ermöglicht. Ich mag meine Arbeit meistens, aber wenn das Wochenende keine Gelegenheit auf Abwechslung geboten hat, dann fällt der Montag manchmal schwer. Heute starte ich entspannt nach einem wunderschönen Wochenende, das eine gute Mischung aus Gemütlichkeit und Entdeckertum enthielt, und das bei traumhaftem Wetter. Gestern haben wir Touristen in der Heimatstadt gespielt und sind ein bisschen durch Straßen geschlendert, in denen wir entweder lange nicht oder noch gar nicht waren. Neben stadtplanerischen Entdeckungen kam das Kulinarische auch nicht zu kurz – nachmittags waren wir bei Daluma im Weinbergsweg essen und haben beschlossen, dass wir dort jetzt häufiger hinmüssen, mindestens bis wir das gesamte Menü einmal durchprobiert haben. Die Adresse spricht allein dadurch schon für sich, dass sie Kaffee von unserem Lieblingshändler im Angebot hat. Als im Magen wieder genug Platz war (also nach einem längeren Spaziergang), haben wir noch Station im Liquid Garden gemacht und uns Anregungen für die eigene Smoothie-Herstellung geholt – unbedingt etwas Zimt und Kardamom muss beim nächsten Mal hinein.

Der Samstag wurde vor lauter Gemütlichkeit schon fast hektisch – nach einem Ausflug zum Markt (auf der Einkaufsliste standen Blaubeeren, in den vollen Taschen war natürlich noch wesentlich mehr), sind wir erstmal in unser Stammcafe zum Frühstücken. Dadurch haben wir erst eine Stunde später gemerkt, dass ausgerechnet die Blaubeeren nicht eingepackt wurden. Alex ist dann nochmal zurück, während ich mich irgendwie nützlich gemacht habe – eigentlich wollte ich jetzt nur noch schnell die Blaubeercreme für meine Blaubeer-Kokoscreme Muffins machen, um damit dann in den Garten der Eltern zu fahren. Wenn man alle Zutaten hat, ist das ein super Rezept, weil es nicht nur lecker, sondern auch wirklich unkompliziert ist und mit ein bisschen Planung richtig schnell gemacht. Wir haben inzwischen einige solcher Rezepte, die mit relativ wenig Aufwand gustatorische Befriedigung versprechen. Da ist auch der Kobold an meiner Seite gern mit von der Partie, schmeißt aber, wenn man nicht aufpasst, eine übriggebliebene Blaubeere in den Brotteig, Himbeeren in den Kartoffelsalat (tatsächlich ein überraschendes und leckeres Geschmackserlebnis!) und Basilikum über das Obst im Frühstückscrumble. Die Blaubeer- und wahlweise auch Erdbeermuffins waren aber bisher immer zu schnell gemacht, als das es zu irgendwelchen Zwischenfällen hätte kommen können und werden auch ohne versteckte Erbse gern vom Kobold gegessen. Ich mache die Muffins mittlerweile in zwei Varianten, je nachdem ob die Adressaten Mandeln vertragen oder nicht.

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Für den Teig

  • 200 g Mandeln (oder Erdmandelflocken/gemahlene Erdmandeln)
  • 150 g getrocknete Datteln, zur besseren Verarbeitung kurz in heißem Wasser eingeweicht
  • 3 EL Kokosöl

im Universalzerkleinerer zu einem Teig verarbeiten, evtl. nochmal mit den Händen durchkneten und 12 Kugeln formen. Diese plattdrücken und in 12 Muffinförmchen so ausformen, dass ein 1-2cm hoher Rand entsteht (je dünner, desto knuspriger). Ofen auf 150 Grad vorheizen und die Muffinmulden 15 Minuten backen, anschliessend auskühlen lassen (z.B. über Nacht).

Für die Blaubeer-/Erdbeercreme

  • 220 g Kokosmus
  • ca. 50 g Datteln (wenn getrocknet, vorher eingeweicht)
  • ca. 100 g Blau- oder Erdbeeren

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im Universalzerkleinerer mixen, bis alles cremig ist. Jeweils einen gehäuften Esslöffel von der Creme in die Muffinförmchen füllen und mit Blau-/Erd-/Brom-/Himbeeren bzw. Obst nach Laune garnieren. Kann gleich gegessen werden und hält sich einige Tage im Kühlschrank, allerdings wird die Creme dann sehr fest.

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Brotmuffins für bewegte Zeiten

Eigentlich sind die Sommermonate eher ruhig – die Kollegen sind im Urlaub und ich kann die Überstunden abbummeln, die sich im Winter angesammelt haben. Dieser Sommer ist irgendwie anders und ich habe das Gefühl, dass ich zu nichts komme. Und dazu gibt’s nicht mal richtig Urlaub – was wir wenigstens durch den ein oder anderen Wochenendtrip kompensieren können, um mal an den See zu fahren oder Freunde zu besuchen. Und die Zeit für Sport halte ich mir frei. Für die Tage, an denen es direkt von der Arbeit in den Sand geht oder für die Fahrt ins Grüne oder Blaue oder städtisch Bunte am Wochenende, bereite ich mir gerne herzhafte Brotmuffins zu, die man gut als Snack zwischendurch essen kann. Sie lassen sich auch gut einfrieren, so dass man zu beschäftigten Zeiten nur die gewünschte Anzahl aus dem Gefrierfach nehmen muss. Außerdem sind sie unglaublich variabel in dem, was man in den Teig schmeißen kann – ich glaube, mir ist noch keine Variante misslungen. Im Folgenden beschreibe ich die Hauptvariante, die ich am häufigsten mache mit Variationsmöglichkeiten in Klammern.

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– 2 EL Chiasamen  (oder geschrotete Leinsamen) mit 3 EL Wasser 5 Minuten einweichen
Folgendes im Universalzerkleinerer schreddern (oder kleinschneiden/raspeln):
– eine Handvoll getrocknete Tomaten (nach Belieben auch Oliven hinzufügen)
– 1 Paprika
– 1 Zucchini (oder ca. 200 g Blumenkohl)
– 1 Zwiebel (3-4 Frühlingszwiebeln)
– ca. 100 g Olivenöl
– ca. 100 g Kokosöl (oder nochmal Olivenöl)
gequollene Chiasamen untermischen, dann trockene Zutaten mischen:
– 375-400g Mehl (z.B. 200g Reismehl, Rest Maismehl)
– 1 EL Rosmarin
– 1 EL Oregano
– 1/2 EL schwarzer Pfeffer
– 3/4 EL Salz
– optional: 1 TL Bockshornklee
trockene Zutaten unter feuchte mischen bis alles schön pampig ist, in 12 Muffinförmchen füllen und bei 175 Grad im Ofen 25-30 min backen. Ich nehme recht große Muffinförmchen, da es meist relativ viel Teig wird. 

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 Das Rezept ist tatsächlich ziemlich vielseitig – ich hatte mal keine Paprika und Zucchini zur Hand, dafür aber 3-4 Kartoffeln vom Vortag. Die Muffins wurden etwas fester und kleiner, aber trotzdem sehr schmackhaft. 

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Meine Schwester hat aus der Hauptvariante oben auch schon Bratlinge gezaubert, da sie keine Muffinförmchen zur Hand hatte. Schmeckt super zum Beispiel mit Tomatensugo oder etwas anderem zum Dippen.

Osterenergie

Nachdem meine Schwester es letzten Dienstag ausgesprochen hatte, war es offiziell: Ich war verantwortlich für sogenannte „gesunde“ Ostereier. Also suchte ich im Internet und wurde fündig, bloggt doch jeder „health-blogger“ seine neuesten Kreationen. Ich habe meine Verantwortung sogar so ernst genommen, dass ich Ostereierformen bestellt habe, um gefüllte Schokoladeneier herzustellen. Außerdem kam mir die „geniale“ Idee, sogenannte „energy balls“ in „energy eggs“ umzuwandeln. Zum Glück, denn die gefüllten Ostereier sind nichts geworden – die selbstgemachte Schokolade wurde auch im Tiefkühlfach nicht hart genug, um sich unbeschadet aus der Form lösen zu lassen. Der Rest der Schokolade ergibt allerdings eine Art gesunde Nutella. Nun zur gelungenen Variante: Fündig wurde ich unter anderem hier:

http://www.vegan-for-fit.de/files/pdf/selbstgemachte-pralinen.pdf

Die Cashew-Amaranth-Pralinen hatte ich schon zuvor mit Reissirup anstatt von Agavendicksaft ausprobiert und für sehr lecker befunden. Zum ersten Mal habe ich auch die Erdnuss-Variante in leicht abgewandelter Form ausprobiert – eignet sich gut zum Verschenken an Erdnuss-Schokoladenliebhaber, wenn man selbst Erdnusscreme nicht sonderlich mag.

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Wahlweise gab es dann noch Walnuss-Cashew-Chia-Schokoladen-Eier (in Kugelform bisher oft gewünscht) und neu im Sortiment: Das Hanf-Kakao-Carob-Ei, für das für eine mittlere Korbfüllung folgendes benötigt wird:

– 120 g Hanfsamen

– 50-55 g Kakaopulver

– 45-50 g Carobpulver

– 50 g geschmolzenes Kokosöl

– 40-45g Reissirup

– nach Belieben noch 1-2 Teelöffel Vanille und/oder Zimt

Alles vermischen und an Ostern zu kleinen Eiern formen, an anderen Tagen werden auch Kugeln akzeptiert. Die Kugeln (oder Eier) im Kühlschrank lagern, so bleiben sie fest und halten sich einige Tage bis Wochen – das hängt bei uns meist nicht von der Haltbarkeit an sich, sondern vom Heißhunger auf Süßes ab. Der Osterhase macht jetzt allerdings erst mal eine Avocado-Sushi-Pause.

 

Drei Suppen für einen Zahn

Letztes Wochenende hatte ich große Pläne. Meine Schwester war zu Besuch und sie sollte mir bei kulinarischen Entdeckungen helfen und natürlich auch Nutznießerin sein. Was sollte es alles an selbstgemachtem Brot, Schokokugeln, neuen Hauptgerichten und vielleicht auch selbstgemachtem Eis geben. Der Zahnarzt machte einen Strich durch die Rechnung. Wer lässt sich auch für Freitag den 13. einen Termin geben…

Eigentlich bin ich nur zur Arztpraxis, um mir eine herausgefallene Füllung ersetzen zu lassen. Der netten Zahnärztin sagte ich vorsichtshalber, falls sie etwas größeres vorhatte, dass ich am Montag in den Urlaub fahren würde (und ggf. halt nur ein Provisorium bräuchte…). Sie schaute meinen Zahn und dann mich an: „Sagen Sie Ihren Urlaub ab!“ Ganz sicher etwas, was man nicht beim Zahnarzt hören will. Der Zahn war nicht nur einmal, sondern gleich zweimal durchgebrochen und musste raus. Nach der Zahn-OP war die Stimmung dann zumindest entspannter und die Zahnärztin war zuversichtlich, dass ich meinen Urlaub genießen können würde. Und für das Wochenende gab es schlimmstenfalls ja auch noch den Notfallzahnarzt. Also verließ ich mit einer Checkliste für gezogene Zähne und dem Hinweis, wenn die Betäubung nachließe, könnte ich wieder ganz normal essen, die Praxis. Meinen Urlaub genieße ich inzwischen, aber mit dem ganz normal Essen war es am Freitag und Samstag noch nichts. Meine Schwester hat mir am Freitag geholfen, gleich drei Suppen zu machen, eine Süßkartoffel-Karotten-Ingwersuppe, eine Sellerie-Fenchel-Suppe und eine Tellerlinsensuppe (geht auch mit anderen Linsen).

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Für die Tellerlinsensuppe braucht man:

– 150 g Tellerlinsen

– 1 rote Zwiebel

– 1 Karotte

– 1-2 Stangen Staudensellerie

– ca. 1.5 cm Ingwer, fein geschnitten

– 1/4 – 1/2 Süßkartoffel

– 2 Teelöffel Thai-Currypulver

– 1/2-1 Teelöffel Salz

– 500 ml Gemüsebrühe

– 400 ml Kokosmilch

– Saft einer Limette

Gemüse in Stücke schneiden. Die Zwiebelstücke mit dem Ingwer in wenig Fett/Öl ca. 1 Minute anbraten. Übrige Zutaten bis auf den Limettensaft hinzugeben, zum Köcheln bringen und so lange auf geringer Hitze kochen, bis die Tellerlinsen weich sind. Die Suppe kann so gegessen werden oder püriert. Ich habe sie aus gegebenem Anlass püriert. Zum Schluss bzw. vor dem Pürieren mit dem Limettensaft abschmecken.

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Mit den anderen beiden Suppen gab es dann direkt ein Suppenfestessen. Und am Sonntag war ich dann wieder mutig und schmerzfrei genug, um festere Speisen wie z.B. Salat, Gemüsepfanne und Gobi Paratha zu essen.

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„If women only knew…

… what celery does to a man, they would travel from Paris to Rome to get it.“ (Madame Pompadour)

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Ich habe keine Ahnung, wo ich dieses Zitat gelesen habe. Es ist aber ein guter Aufmacher für den heutigen Blogbeitrag, der sich um den Selleriesmoothie dreht. Ich verwende gerne Staudensellerie, wenn ich den Smoothie mal am Vortag vorbereite, z.B. weil ich am nächsten Tag sehr früh aufstehen muss. Smoothies schmecken natürlich frisch am besten, auch wenn man sie noch nach ein oder zwei Tagen der Aufbewahrung im Kühlschrank trinken kann. Gerade grüne Smoothies werden dann aber schnell etwas bitter. Nicht so der Selleriesmoothie! Z.B. in einer Kombination mit Gurke und Petersilie:

– 5 Selleriestangen
– 1/2 Salatgurke
– 1/4 Bund Petersilie (optional)
– 1/2 Banane (gefroren)
– 1/4 Ananas (gefroren)
– Spritzer Limette
– jeweils 150-200 ml Wasser, Kokosmilch und Kokoswasser (oder nochmals Wasser)

Zuerst die Selleriestangen und die halbe Gurke in Stücke zerteilen und zusammen mit der Petersilie 20-30 Sekunden mit Wasser und Kokosmilch mixen. Wenn gefrorene Früchte genutzt werden (dadurch wird der Smoothie angenehm frisch, und gefrorene Banane schmeckt anders), dann alles in einem Rutsch zusammen mixen, ansonsten jetzt die Früchte, einen Spritzer Limette und das verbliebene (Kokos-)Wasser hinzugeben und alles nochmal 15-20 Sekunden lang durchmixen. Ergibt je nach Flüssigkeitsmenge 2 Trinkflaschen oder 3-4 große Gläser Smoothie.

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Eine weitere Variante stellt die Sellerie-Kaki-Passion dar:

– 4 Selleriestangen
– 1 Stengel Dill
– 4-5 Blätter Mini-Romanasalat
– 1 Kaki
– 1 Passionsfrucht oder Grenadille
– Saft von 2 Orangen
– Spritzer Zitrone (optional)
– ein Schuss Kokosmilch oder andere Nussmilch
Wasser, Menge abhängig von der gewünschten Konsistenz

Im ersten Schritt Grünzeug mit etwas Wasser mixen, danach das Obst, den Orangensaft und weitere Flüssigkeiten hinzufügen. Den Smoothie anschließend in den Kühlschrank stellen und nach ein paar Stunden gekühlt geniessen – oder gleich trinken.

Ach ja, der/die (laut Duden: „Substantiv, maskulin oder Substantiv, feminin“) Sellerie und der Mann: Anscheinend bewirkt Sellerie eine Erhöhung des Pheromonspiegels, wodurch der Mann dann attraktiver wirkt. Daher wohl auch die Weiterführung des oben erwähnten Zitats (frei übersetzt und auch diesmal weiß ich den Ursprung leider nicht): Wenn der Mann wüsste, was Sellerie bewirkt, würde er den ganzen Garten damit bepflanzen. Wie auch immer, im Smoothie schmeckt er in der richtigen Kombination recht gut…